Ilunga hat beide Eltern durch Krieg und Krankheit verloren. Über ein Jahr galt sein Vater als vermisst, bis klar wurde, dass er in einem bewaffneten Konflikt ums Leben gekommen war. Nach dem Tod der Eltern nahm ihn eine Familie auf, die selbst kaum genug zum Leben hatte. Um zu überleben, mussten alle mitarbeiten; für die Schule fehlten in dieser Situation die Mittel.

Ohne Bildung laufen Kinder wie Ilunga zunehmend Gefahr, von Rebellen angeworben zu werden. Laut Schätzungen von WAPA International, einer Organisation, die sich gegen Kinder-Rekrutierung einsetzt, wurden allein in der Demokratischen Republik Kongo etwa 18.200 Kinder mit der „Ausbildung“ zu Kindersoldaten in Verbindung gebracht*. Auch Ilunga sollte mehrfach rekrutiert werden.

Eine glückliche Begegnung veränderte sein Schicksal: Safari Chirusha, ein Mitarbeiter der christlichen Organisation „To All Nations“ nahm sich Ilungas an, fand ein sicheres Zuhause für ihn und nahm ihn in das Patenschaftsprogramm der Organisation auf. Zum ersten Mal seit langem schöpfte der Junge Hoffnung und entwickelte einen großen Traum: Arzt werden, um anderen helfen zu können, so wie ihm geholfen wurde.

Seit drei Jahren unterstützt „To All Nations“ Flüchtlinge im Süden des Kongo, die vor dem Krieg im Osten des Landes geflohen sind. Seit Jahrzehnten ist der Osten der Demokratischen Republik Kongo umkämpft und der Konflikt zwischen der kongolesischen Armee und der Rebellenmiliz M23 spitzt sich weiter zu. Ursache sind ethnische Spannungen und der Kampf um Rohstoffe, der Millionen Menschen das Leben gekostet hat.

Bildung ist einer der wirksamsten Hebel, um den Kreislauf aus Armut und Hoffnungslosigkeit zu durchbrechen. Nun hat die lokale Regierung ein Schulgebäude zur Verfügung gestellt und „To All Nations“ gebeten, die Schule aufzubauen und zu betreiben. Sie soll ein besonderer Ort werden, an dem Kinder nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sondern auch Sicherheit und Geborgenheit erfahren.